Schützenverein Weihertaler Wenzenbach
15 Vereine aus dem Landkreis Regensburg haben sich erfolgreich für ein individuelles Vereinscoaching im Jahr 2021 innerhalb des Projekts „Das fliegende Lehrerzimmer – Vereinscoaching im Landkreis Regensburg“ beworben. Bis Ende Oktober 2021 stellen wir Ihnen nach und nach die Vereine vor, die gecoacht werden. Den Auftakt macht der Schützenverein Weihertaler Wenzenbach e.V.. Der Vereinsvorsitzende Mario Puchinger stand unseren Fragen Rede und Antwort:
Seit wann gibt es den Verein?
Mario Puchinger: Gegründet 1957. Das Aussterben der Gaststätten hat auch bei uns in Wenzenbach nicht haltgemacht, daher mussten wir aus dem damaligen Wirtshaus „Boneder“ raus. Auf dem heutigen Areal steht das Seniorenheim „Haus Josef“. Dankenswerterweise haben wir aber vom ehemaligen Bürgermeister Josef Schmid (leider vor kurzem verstorben) ein Plätzchen in Wenzenbach erhalten. Darauf konnten wir mit viel ehrenamtlicher Arbeit unser eigenes Schützenheim errichten und 2006 in Betrieb nehmen.
Wie viele Mitglieder zählt Ihr Verein?
Mario Puchinger: Aktuell 207.
Was bietet Ihr Verein an?
Mario Puchinger: Trocken gesagt (Auszug aus Satzung): ‚Der Verein will seine Mitglieder zu gemeinschaftlichen Schießübungen mit Sportwaffen vereinigen und das sportliche Schießen als Leibesübung fördern und pflegen.‘ Im Rahmen des Coachings werden einem aber die Augen geöffnet und man erweitert sein Blickfeld. Denn mindestens genauso wichtig sind: Freundschaften, gemeinsame Ausflüge, Geselligkeit, Zusammenhalt, Teamgeist, Disziplin, sportlicher Erfolg, Heimatverbundenheit, Tradition, Brauchtum, kultureller Austausch, soziales Engagement, Hilfsbereitschaft usw.
Wie ist es um den Nachwuchs bestellt?
Mario Puchinger: Wir denken, die allgemeine Vereinskultur lässt sich in einer modernen Welt immer schwieriger an die Jugend vermitteln. Gerade das Bild der Schützenvereine und explizit des Schießsports genießt in der breiten Öffentlichkeit einen eher durchwachsenen Ruf. Es kommt immer wieder vor, dass unsere Sportgeräte als Waffen bezeichnet werden.
Derweil vermitteln wir unseren Mitgliedern neben Disziplin und einem sauberen technischen Umgang noch zwei weitere wichtige Bausteine für Erfolg: nämlich Körperbeherrschung und mentale Stärke.
In unserer Gegend sind bereits zwei Vereine vom Aussterben bedroht. Aus heutiger Sicht sind unsere elf Jungschützen/-innen gar nicht mal so wenig; perspektivisch jedoch mache ich mir Gedanken über den Fortbestand unseres Vereins.
Warum haben Sie sich für das Vereinscoaching beworben? Wo drückt der Schuh?
Mario Puchinger: Dank der Aufmerksamkeit unserer Jugendleiterin sind wir überhaupt erst auf die Idee gekommen. Wir haben 2018 (inklusive meiner Wenigkeit) die komplette Führungsmannschaft – insgesamt 14 Posten – ausgewechselt. Natürlich hatten wir Zweifel, ob wir den Herausforderungen gewachsen waren – zumal gleich der erste große Schritt bevorstand: die Umstellung auf moderne elektronische Schießstände bis 2019. Gerade dieser sollte sich auf die Mitgliedererhaltung und natürlich auch auf die Nachwuchsgewinnung positiv auswirken. Das waren unsere Ziele ab 2020, aber die Pandemie hat uns leider ordentlich ausgebremst. In solch einer Situation konnte uns nichts Besseres passieren als die Unterstützung durch das Vereins-Coaching!
Auf welche Fragestellungen konkret erhoffen Sie sich Antworten?
Mario Puchinger:
- Wie schafft man eine Ausgewogenheit zwischen Jung und Alt nach dem Generationenwechsel in der Führung?
- Wie kann man die wertvolle ehrenamtliche Arbeit effizienter nutzen?
- Können wir Mitglieder erhalten und was stellt unser Verein eigentlich dar?
- Wie kann man die Außenwirkung verbessern und den Sport ins rechte Licht rücken?
- Lässt sich das Sahnehäubchen und die Notwendigkeit der Jugendgewinnung nachhaltig umsetzen?